Einleitung: Fragt der Küchenverkäufer als es an die Auswahl der Elektrogeräte geht: "Soll's halten oder darf's etwas von Siemens sein?"
Meine Spülmaschine Siemens SX56N554EU/50, FD 9303, Inbetriebnahme Nov. 2014, macht seit einigen Monaten Probleme.
Es fing an mit Rostflecken auf dem guten Nirosta-Besteck, nur auf den Messern (Besteckkorb im Unterkorb). Wir spülen nichts Ungeeignetes mit: Keine Küchenmesser, Holzlöffel, Marmeladenglasdeckel oder ähnliches.
Dieses Fehlerbild wurde dann weniger bzw. verschwand fast ganz und nun haben wir vermutlich Klarspülerreste auf dem Besteck: Ein dünner leicht fettig aussehender Film. Die Löffel schmecken manchmal bitter, eine vorsichtige "Verkostung" des Klarspülers ergab eine Übereinstimmung im Geschmack.
Wir spülen von Anfang an mit drei Komponenten: körniges Spezialsalz, K- oder Gut&Günstig-Spülmaschinenpulver und Finish-Klarspüler. Es gab nie Probleme. Die Wasserhärte ist bekannt und die Enthärtungsanlage entsprechend eingestellt. Als die Probleme anfingen, habe ich etwas mit den Enthärtungs- und Klarspülermengen variiert, aber ohne Erfolg. Salz und Klarspüler werden in den bisher üblichen Mengen verbraucht.
Das Sieb und Feinsieb wird regelmäßig gesäubert, alles ist in Ordnung. Der Pumpensumpf ist sauber, keine Fremdkörper. Der ganze Innenraum sieht neuwertig aus und glänzt nach dem Spülen blitzeblank, keine Ablagerungen.
Verwendetes Programm: Eco 50°C (3:15 h) oder als schnelle Variante in 1:04 Stunden. Das Programm nutzt den Aquasensor nicht. Unser Geschirr ist recht sauber, nur normale bis geringe Schmutzreste, kaum Milchreste, keine fettigen Pfannen usw..
Als dann im Unterkorb nach dem Spülgang zusätzlich auch leicht schmutzige Teller (wieder der fettig aussehende Film) übrigblieben, habe ich angefangen zu recherchieren. Ich landete dann bei der Wasserweiche (Bild 1). Da diese bei der aktuellen Gerätegeneration mit 50 Euro bezahlbar ist, habe ich sie erneuert. Aber keine Besserung, die alte Wasserweiche lief zumindest ohne Wasserdruck problemlos, der Positionskontakt ist auch in Ordnung. Die Konstruktion macht einen guten Eindruck, anscheinend traten die Probleme hauptsächlich bei der Vorgängervariante auf.
Die Wassertasche sieht auch recht sauber aus, bis auf die typischen Verschmutzungen oberhalb der Öffnung ins Geräteinnere bzw. der komischen Belüftung für das Abwasser (Bild 2).
Die Heizung geht, die Spülmaschine und das Geschirr wird warm wie immer.
Bei den letzten Spülgängen sind kleine Restmengen Reinigerpulver in der Dosierkammer verblieben, das war sonst auch nicht.
Da man nicht richtig hört, ob der Unterkorb gespült wird, habe ich eine Unterwasserkamera und eine eingepackte Akkuleuchte in die Spülmaschine gesetzt und mitfahren lassen (natürlich ohne Reinigungspulver), siehe Film im Anhang, das ".zip" im Dateinamen entfernen, mp4-Datei wurde beim Hochladen nicht akzeptiert.
Ob der Pumpendruck nicht ausreicht? Durch einen schleichenden Defekt an der Heizpumpe oder der Elektronik ("Leistungsmodul")? Habt Ihr da schon Erfahrungen?
Das Leistungsmodul habe ich auch schon angeschaut. Keine sichtbaren Schäden (Bild 3). Dann habe ich die Kondensatoren gemessen: Der Trend geht ja dazu, die Folienkondensatoren von der Spannung her so knapp auszuwählen, daß sie durch kleine Durchschläge mit die Zeit an Kapazität verlieren. Einer der 220 nF-Kondensatoren hatte nur noch 165 nF, der kleine 470 µF-Elko (16 V) hatte nur noch ca. 350 µF, der große 100 µF-Elko (400 V) ist in Ordnung. Ich habe alle vier Folienkondensatoren und den kleinen Elko erneuert. Keine Veränderung der Situation.
Habt Ihr Ideen, wo ich weitersuchen kann?