Hallo zusammen,
frohe Weihnachten zunächst einmal!
Mein Bruder wollte einen gebraucht (funktionsfähig von Bekannten) gekauften Backofen mit Herd anschließen, Typ HE378GTS0/01 (FD 9709, Z-Nr. 00084) von BSH / Siemens.
Dies tat er mit einem Freund zusammen, leider versäumten die beiden im Eifer der Küchenrenovierung, vorher die bestehende Verkabelung durchzumessen.
An Adern fanden sie vor: Schwarz, braun, rot, blau und grau.
Die Fehlannahme, Ader blau sei auf jeden Fall N, zerstörte den Ofen, den es war eine der Phasen (Norm offenbar vor 1970).
Qualm trat aus, dieser rührte von einem kaputt gegangenen 100-uF-Elko auf der Steuerplatine (BSH-Modul 11017594), auf welcher auch weitere Bauteile augenscheinlich und messbar starben (Widerstände, Schottky-Diode, Elkos). Teile wurden getauscht und gleichzeitig auch eine Ersatzplatine bestellt.
Leider starb die reparierte Platine beim zweiten Versuch wieder, vermutlich wegen einer „vergessenen“ (auch noch defekten) Schottky-Diode. Doch auch nach deren Austausch ist der große 4,7-Ohm-Widerstand noch niederohmig gegen den Minuspol vom Gleichrichter-IC, was bei der neuen Platine nicht der Fall ist.
Wir bauten daher nun die neue Ersatzplatine ein.
Steuerung lief, Displayanzeige etc., beim Einschalten des Backofens jedoch flackerte das LED-Display und ein Relais klickte mehrmals hörbar.
Dann diesen abgeschaltet per Drehknopf (soweit die Erinnerung) und eine Herdplatte eingeschaltet. Diese wurde auch warm, gleichzeitig war jedoch ein Zischen im Geräteinneren zu hören, gefolgt von Qualm. Der 100-uF-Elko auf der neuen Platine war nun auch tot.
Die Widerstandswerte sind aber deutlich näher noch an der intakten Platine als es bei derjenigen mit Überspannung der Fall war. Durch einen Lieferumstand haben wir auch notfalls noch eine neue Ersatzplatine hier liegen. Möglicherweise, in meiner laienhaften Betrachtung, starb dieses Mal nur der Elko.
Doch was könnte der Grund sein?
Leider gibt es weder Schaltpläne noch Service Manual online.
Die Platine konnte es nicht mehr Schuld sein, denn sie ist neu. Dreiphasenwechselstromanschluss jetzt messbar ok.
Meine Vermutung dazu: Eines der an der Steuerplatine angeschlossenen Elemente (Heizung, Lüfter o. ä.) hat einen Kurz- bzw. Masseschluss und gibt damit ungewünscht Spannung auf eins der Ausgangs-Relais? Die einzelnen Adern lassen sich messen, doch welche Widerstände sind da korrekt?
Würde mich über einen Tipp freuen, wär ein echtes Weihnachtsgeschenk für meinen Bruder (obwohl der Fehler natürlich selbst verursacht war).
Multimeter, Lötstation, Heißluftstation, Mikroskop, Wärmebild sind vorhanden.
Dankeschön und frohe Weihnachtstage
Nico